Landkreis Schmalkalden-Meiningen

Unser Landkreis zählt zu den wirtschaftlich stärksten Regionen in Südthüringen. Die Stadt Schmalkalden ist als deutschlandweiter Hochschulstandort bekannt. Die Stadt Meiningen verzeichnet die Thüringer Polizeischule und ist Theaterstadt. Thüringens Wintersport-Hauptstadt liegt im Landkreis Schmalkalden-Meiningen und heißt Oberhof: Egal ob Biathlon- oder Rennrodel-Weltcup – Spitzensport hat am Rennsteig große Tradition. Besonders hervorzuhebende regionale Gegebenheiten in Bezug auf Bewegungsförderung sind die umfangreichen Naturressourcen Thüringer Wald, das Biosphärenreservat Rhön und im Süden das länderübergreifende Grabfeld. Es beteiligten sich aus unserem Landkreis die drei Modellgemeinden:

  • Breitungen

  • Grabfeld

  • Steinbach-Hallenberg

Fakten

Lage: Südwesten Thüringens

Bevölkerung: 126.301 Einwohner/-innen (Stand 2020)

Fläche: 1.251 km²

Besiedlung: dünn besiedelt

40 Orte – aufgeteilt in:

8 Städte

10 Gemeinden

3 Verwaltungsgemeinschaften

Motivation

Das Engagement und die Motivation des Landkreises besonders im Bereich Sportförderung und körperlicher Aktivierung zeigen sich unter anderem im gelebten Motto: „natürlich sportlich“. Speziell im Bereich Sport/Kultur ist zu nennen, dass es eine breitgefächerte Aufstellung an regen Vereinen gibt, die unsere Region aktivieren. Außerdem ist die Kooperation mit dem Kreissportbund als enge Verbindung zu werten. Vielversprechend war die wissenschaftliche Projektbegleitung durch die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Gemeinsam mit der Zielgruppe sollen Maßnahmen umgesetzt werden, die am Bedarf der Bevölkerung ausgerichtet sind. Dafür soll ein Netzwerk etabliert werden, welches sich das Thema Gesundheits- und Bewegungsförderung im Landkreis Schmalkalden-Meiningen auf die Fahne schreibt.

Gesamtstrategie

  • Koordinationsstelle

  • regelmäßige Austauschtreffen (SG, KPG, Gemeinde-Arbeitsgruppen)

  • intersektorale Zusammenarbeit

  • Ermittlung weiterer Türöffner/-innen

  • Erprobung weiterer Möglichkeiten der Partizipation

  • Maßnahmenumsetzung

  • Ausweitung auf andere Gemeinden im Landkreis

Aufgrund der Ausgangslage, die zumindest einige Ressourcen bereithält, ergibt sich ein erhöhtes Entwicklungspotential für Strukturen der kommunalen Bewegungs- und Gesundheitsförderung sowie Prävention im Landkreis. Da die gegenwärtige Lage jedoch noch kein gesamtstrategisches Vorgehen aufweist, soll dies durch den Aufbau von Strukturen geschaffen werden. Dazu ist die Etablierung eines Netzwerkes zur Gesundheits- und Bewegungsförderung notwendig. Auf lange Sicht können derartige Strukturen die Gesundheit der Bevölkerung, die Standortattraktivität des Kreises sowie ein neues Miteinander zwischen Haupt- und Ehrenamt fördern und verbessern. Ebenfalls in Verbindung damit kann das bestehende Engagement innerhalb des Landkreises sichtbar gemacht sowie vor allem die Sensibilisierung und Motivation der Bürger/-innen zu vermehrter Eigenverantwortung für die individuelle Gesundheit geschaffen werden.

Die durch KOMBINE bedingte Partizipation der Bevölkerung hat uns als Behörde überzeugt, bei der Entwicklung und bei dem Ausbau von entsprechenden Strukturen die jeweils Betroffenen bei der Konzipierung zu beteiligen. Gemeinsam mit verschiedenen Akteur/-innen wollen wir ein Bewegungsförderungskonzept erarbeiten, welches die gesamte Bevölkerung erreicht. Dabei sollen vor allem die Zugangswege zu Gemeinden, Bevölkerung und vulnerabler Zielgruppe (Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien und Senior/-innen) explizit berücksichtigt werden. Vorhandene Strukturen und ein Netzwerkaufbau in der Gesundheitsförderung sollen weiterentwickelt bzw. fehlende Strukturen aufgebaut werden. Gegenwärtige Vernetzungen sollen genutzt und ausgebaut werden, um somit als Türöffner/-innen und/oder Multiplikator/-innen für den geplanten Strukturaufbau dienen. Es gilt, die Kommunalverwaltung für das ganzheitliche Gesundheitsverständnis noch stärker zu sensibilisieren, sodass Gesundheit als Querschnittsthema erkannt wird.

Beteiligte

KOMBINE Logo Landkreis
Schmalkalden-Meiningen

Kommunale Ressorts

  • Fachbereichsleitung Soziales, Jugend und Gesundheit

  • Fachdienstleitung Jugend

  • SB Gesundheitsförderung

  • SB Sport/Kultur

  • SB Senioren

  • Fachbereichsleitung Arbeit (Jobcenter)

  • Bildungskoordinatorin für Neuzugewanderte

  • Volkshochschule

  • Kreissportbund

Weitere Beteiligte:

  • interessierte Bürger/-innen

  • Vertreter/-innen von Sportvereinen, Kindergärten, Schulen, Seniorenclubs, Jugendclubs, Wandervereinen

  • Vertreter/-innen Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) GmbH

  • Physiotherapeut/-innen

  • Leitung Gemeinschaftsunterkunft für Migrant/-innen

  • Tourismusbeauftragte

  • Ortsteilbürgermeister/-innen

Maßnahmen

Diese Themen haben uns bewegt:

  • Angebote und Infrastruktur für Senior/-innen

  • Bewegungsförderung für Kinder und Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien

Landkreisübergreifende Maßnahmen

Bewegungswettbewerb "Wandern mit andern"

Das Projekt richtete sich an Familien[1] und Einzelpersonen im Alter von 0 bis 99 Jahren, die im Landkreis wohnhaft sind. Kindergärten, Grund-, Regel- und Förderschulen, Gymnasien sowie Berufsschulen, welche im Landkreis verortet sind, sollten ebenfalls als Zielgruppe angesprochen werden. Teilnehmende konnten im Zeitraum von August bis Oktober 2021 am Wettbewerb teilnehmen. Vor allem vulnerable Zielgruppen, wie Kinder/Jugendliche aus armutsgefährdeten Familien und Senior/-innen wurden durch den Einbezug von Institutionen, wie Kindergarten, Schule und Seniorenclub, gezielt angesprochen. Besonders durch die Ansprache der Kinder wurden auch die Eltern indirekt erreicht. Ein Großteil der Zielgruppen wurde über bestehende Netzwerke wie: KOMBINE, Kinderschutz/Frühe Hilfen, den Kreissportbund, den Jugendschutz, das Netzwerk Pflege, Seniorenclubs sowie die Selbsthilfegruppen der regionalen Selbsthilfekontaktstellen erreicht. Das Landratsamt stellte über verschiedene Kanäle mögliche Wanderrouten des Landkreises thematisch vor, welche bewandert werden konnten. Ebenso war es auch möglich, eigene Routen zu gehen und diese einzureichen. Wandern ist eine Bewegungsart, die für alle Generationen geeignet ist. Es wirkt präventiv, ressourcenstärkend und hat einen problembewältigenden Effekt. Wandern kann bspw. bei chronischen Krankheiten wie Diabetes mellitus zu einer Verbesserung der Blutwerte und zur Gewichtsreduktion führen. Auch das eigene Stressempfinden sowie die Psyche im Allgemeinen können durch Wandern positiv beeinflusst werden. Ebenfalls werden die körperliche Belastbarkeit und die Ausdauer gestärkt.

[1] Familie definiert sich über die Zugehörigkeit von mindestens zwei Generationen. Sie umfasst alle Lebensphasen und variiert je nach Lebensform.

Bewegungsräume im Lebensumfeld schaffen

Ziel des Projektes ist die Gestaltung von alltagsorientierten Begegnungs- und Bewegungsstätten. Es sollen zusätzlich zu dem verhaltensorientierten Ansatz die Verhältnisse in den Vordergrund gerückt und im Rahmen des kommunalen und partizipativen Gesundheitsförderungsansatzes umgesetzt werden. Dabei werden alltagsspezifische Trainingsinhalte im Rahmen eines Bewegungsraums verankert und umgesetzt. Das Wohnviertel, sowohl im Bereich der Grünanlage als auch direkt im Quartier, wird als Outdoor-Fitnessstudio entdeckt und genutzt. Dazu werden mit den Beteiligten vor Ort Routen/Bewegungsräume analysiert und anhand entwickelter Kriterien festgelegt.

Familien Fonds

Damit Bildungs- und Freizeitangebote von Familien genutzt werden können, ist es wichtig, dass die Zugangschancen verbessert werden bzw. die Inanspruchnahme der Angebote erleichtert wird. Somit soll mithilfe des Fonds der Zugang zur sozialen Teilhabe erleichtert werden. Familien, deren anfallenden Kosten für soziale Teilhabe größer sind, als die Leistungen aus dem Bildungs- und Teilhabepaket (BuT) und einkommensschwache Familien, die keinen Anspruch auf Unterstützung aus dem BuT haben, sind anspruchsberechtigt. Ziel ist es, Familien mit knappen finanziellen Ressourcen Spielräume für Bildung und Teilhabe zu schaffen. Zusätzlich soll der Fonds greifen, wenn Familien kurzfristig in Not geraten. Er soll dort die Lücke schließen, wo staatliche Förderung nicht greift und familiäre Unterstützung nicht ausreicht. Er ersetzt keine staatliche Unterstützung und soll nachrangig oder ergänzend genutzt werden.

Maßnahmen in den Gemeinden

Tanzveranstaltung für Senior/-innen "Tanztee 2.0"

Kurzbeschreibung:

  • Angebot de Gemeinde Grabfeld und der Stadt Steinbach-Hallenberg
  • im Oktober und November
  • zwei bewegte Nachmittage mit zahlreichen Senior/-innen in Behrungen und Exdorf
  • in Zusammenarbeit mit Frau Schneider von den LachfALTen UG und musikalischer Begleitung der „Flamingos“
  • Stressabbau

  • Vorbeugung von sogenannten Volkskrankheiten wie Rückenschmerzen, Übergewicht und Osteoporose

  • Stärkung von Ausdauer, Koordination, Beweglichkeit, Körperhaltung und Gleichgewichtsgefühl

  • Verbesserung von Reaktionsgeschwindigkeit und Konzentration

Oma/Opa-Enkelsport

Das Projekt fördert das Miteinander der Teilnehmer/-innen und kann dazu beitragen, die Hilfsbereitschaft der Kinder untereinander zu stärken.

Kontakt

Fachbereich Soziales, Jugend und Gesundheit
Obertshäuser Platz 1
98617 Meiningen

Julia Dauer
Netzwerkkoordinatorin KOMBINE

Tel.: 03693 485 8541
j.dauer@lra-sm.de