Landkreis Bad Kissingen

Der Landkreis Bad Kissingen hat viel zu bieten. Kurzum: Wer das Paradies sucht, wird im Landkreis Bad Kissingen ganz schnell fündig. Der wunderbare Flecken Erde zählt zum UNESCO-Biosphärenreservat Rhön und liegt inmitten von Feld, Flur und Wald – rund 48% des Landkreises sind Waldfläche.

Der Landkreis Bad Kissingen umfasst auf 1.136,91 km² 26 Gemeinden, im Landkreis leben derzeit 103.169 Einwohner/-innen. Als kleine blaue Ader schlängelt sich die Fränkische Saale durch die Städte Bad Bocklet, Bad Brückenau, Bad Kissingen, Münnerstadt und Hammelburg. Erstere zählen zu den Heilbädern, Hammelburg ist als älteste Weinstadt Frankens und Münnerstadt durch seinen Riemenschneideraltar bekannt. Die drei Kurbäder dienen durch ihre unterschiedlichen Heilwasser und weitere Anwendungen der Gesundheit der Kurgäste und der Einheimischen. Zugpferd unter den Bädern ist Bad Kissingen, das sich seit dem Sommer 2021 über die Auszeichnung „UNESCO Welterbe“ freuen kann.

Am KOMBINE-Prozess beteiligten sich aus unserem Landkreis die drei Modellgemeinden:

  • Münnerstadt

  • Rannungen

  • Wildflecken

Fakten

Lage: Bayern-Unterfranken
Bevölkerung: 103.235 Personen (Stand 31.12.2019)
Fläche: 1.137 km²
Besiedlung:
5 Städte
11 Märkte
11 Gemeinden

Motivation

  • die wissenschaftlichen Erkenntnisse der Bewegungswissenschaften in die Umsetzung im ländlichen Raum zu bringen, stellt einen großen Mehrwert für den Landkreis – insbesondere für Herrn Landrat Bold und den Kreistag – dar

  • die Errichtung einer zentralen und langfristigen Koordination mit Expertise in der Bewegungsförderung ist ein zentrales Ziel

  • Menschen in schwierigen Lebenslagen von Beginn an aktiv mit einzubeziehen, wird als großes Plus für den Landkreis und die Akzeptanz/Annahme der Maßnahmen angesehen

  • einen niedrigschwelligen Zugang für Menschen in schwierigen Lebenslagen zu bewegungsförderlichen Angeboten zu erproben und in bestehende Initiativen (z. B. Sportvereine) einzubinden

  • intersektorale Zusammenarbeiten schaffen und ausbauen (Ämter, Institutionen, Einrichtungen, Sportstätten, Vereine, Engagierte…) zum Erhalt eines multiprofessionellen Expert/-innenteams

  • Netzwerkarbeit durch Gesundheitsregionenplus nutzen

Gesamtstrategie

Mit der dauerhaften Betreuung des ressort- und trägerübergreifenden Netzwerks durch die Koordinierungsstelle wird gewährleistet, dass ein multiprofessionelles Netzwerk mit vielen regionalen Expertisen verankert wird. Dabei wird auch auf einen Austausch „auf Augenhöhe“ geachtet, so dass eine kollegiale Diskussion und eine vielfältige Ideengewinnung gesichert sind. Die Zielgruppe der Menschen in schwierigen Lebenslagen von Beginn an in die Planungsprozesse einzubeziehen und deren Kompetenzen und Erfahrungen zu nutzen, stellt einen neuen Ansatz und somit einen großen Mehrwert für die Region dar. Dabei wird eine aktive Einbindung dieser Menschen als wichtig angesehen, sodass deren Anliegen und Wünsche in der Maßnahmenfindung berücksichtigt und – im besten Fall – umgesetzt werden. Insgesamt soll eine Stärkung der Gesundheitskompetenz der Bevölkerung, insbesondere der Menschen in schwierigen Lebenslagen in Bezug auf Bewegungsförderung erreicht werden. Nicht nur die Menschen in schwierigen Lebenslagen selbst sollen eine Wissenserweiterung erfahren, auch die Netzwerkmitglieder sowie die gesamte Bevölkerung. Hier liegt das Augenmerk darauf, zu informieren, warum die Erreichbarkeit und Beteiligung von Menschen in schwierigen Lebenslagen zur Förderung der Gesundheit bzw. Bewegung so wichtig ist. Mithilfe der gemeinsamen Erarbeitung von Strategien soll im Landkreis Bad Kissingen das Projekt KOMBINE nachhaltige Strukturen der Bewegungs- und Gesundheitsförderung schaffen.

Beteiligte

Der KOMBINE Prozess wurde begleitet von:

Die kommunale Spitze – insbesondere in der Person von Herrn Landrat Thomas Bold – ist von Beginn an beteiligt und unterstützt in Zusammenarbeit mit der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg das Vorhaben. Ein Netzwerkmanagement auf Grundlage der Kooperativen Planungsmethode dient außerdem dazu, das Themenfeld der Gesundheitsförderung intersektoral und interdisziplinär zu planen und aktiv zu fördern. Hierbei sind folgende Institutionen und Personen beteiligt:

  • Politik Landkreisebene: Landrat, Geschäftsleitung, Abteilungsleitung, Kreistagsmitglieder

  • Politik Gemeindeebene: Bürgermeister/-innen, Gemeinderatsmitglieder, Fraktionsmitglieder

  • Bürger/-innen: Menschen in schwierigen Lebenslagen, Senior/-innen, Menschen mit Handicap

  • Vereine: BLSV Kreisvorstand, Vorstände der Sportvereine

  • Wohlfahrtsverbände: Multiplikator/-innen vor Ort, ehrenamtlich Tätige, Jugendsozialarbeit, Sozialarbeit mit Geflüchteten, Gruppenleiter/-innen

  • Basisexpert/-innen: Vertreter/-innen des Sachgebiets Jugendamt, Vertreter/-innen des Gesundheitsamtes, Vertreter/-innen aus dem Sachgebiet Sozialwesen, Quartiersmanager/-in

Gemeinde Rannungen:

Die Gemeinde Rannungen hat sich mit einer Quartiersmanagerin und einer Bürgerbefragung (im Jahr 2015) bereits auf den Weg begeben, der Zielgruppe Senior/-innen in ihrer Gemeinde eine Stimme zu geben. Für alleinstehende Senior/-innen sowie jene mit geringer Rente sollen innerhalb des KOMBINE-Projekts Ideen für Maßnahmen zur Bewegungsförderung gefunden und umgesetzt werden.

Gemeinde Wildflecken:

Durch regelmäßige Rückmeldung des 1. Bürgermeisters der Gemeinde sowie der Rückmeldung aus dem Sozial- und Jugendamt des Landkreises sind Problemlagen in dieser Gemeinde bekannt. Zahlreiche Bürger/-innen der Gemeinde erhalten Sozialbezüge und leben „eher isoliert“ in den ehemaligen Häusern einer Kaserne. Durch vorherige Unternehmungen wurden von Seiten der Gemeinde bereits Integrationsmaßnahmen unternommen – dies aber ohne größeren Erfolg. Die Kinder der Personengruppe von Menschen mit sozialer Benachteiligung (z. B. geringes Einkommen) stellt vorrangig die Zielgruppe in der Gemeinde Wildflecken dar.

Gemeinde Münnerstadt (mit 11 Stadtteilen):

In der Stadt Münnerstadt gibt es bereits Ansätze, die für spezifische Zielgruppen den Zugang zu sportlichen Aktivitäten fördern möchten. Der Sportverein der Stadt ist hier im Bereich der Integration von Geflüchteten aktiv. Generell wurde hier aber das Problem erkannt, dass vor allem einkommensschwache Familien nicht sehr stark an Bewegungsaktivitäten teilnehmen oder diese ihnen nicht bekannt sind. Die Zielgruppe für das KOMBINE-Projekt in Münnerstadt wird vorerst auf Kinder und Jugendliche festgelegt.

Maßnahmen

Für die gesundheitsfördernden und primärpräventiven Interventionen für vulnerable Zielgruppen sind inhaltliche Anforderungen zu berücksichtigen.

Beispiel aus Rannungen

Wer sich auf langen Strecken auf seinen Beinen nicht mehr richtig sicher fühlt oder aus anderen Gründen keine weiten Strecken laufen kann, hat seit 2020 in Rannungen die Möglichkeit die sogenannten Bänkleswege zu bewandern. Hierbei handelt es sich um ausgeschilderte Wanderwege, die im Abstand von 500 bis 700m eine Bank zum Rasten bereithalten. Der Bänklesweg, wurde nun an den ersten vier Bänken um je zwei Schilder mit Anregungen zu einfachen, aber effektiven Bewegungsübungen ergänzt.

Zur Vorführung und Erklärung der Übungen auf den neuen Bewegungsschildern lud die Arbeitsgruppe KOMBINE die Bürger der Gemeinde am Samstag, den 09. Oktober 2021, zum Bänklesweg ein. Nach ein paar kurzen Grußworten des 1. Bürgermeisters und der 2. Bürgermeisterin, stellte Frau Susanne Blaßdörfer vom Therapiezentrum Blaßdörfer ihre selbstskizzierten Übungen vor und animierte die 20 anwesenden Bürger/-innen aller Altersklassen zum Mitmachen. Fleißig wurden verschiedene Übungen zur Rücken-, Bauch- und Beinkräftigung ausprobiert. Frau Blaßdörfer verstand es, die Übungen locker und humorvoll zu beschreiben und vorzuführen. Im Anschluss an die kurze Wanderung und die vielen durchgeführten Übungen hatten sich alle Anwesenden einen gesunden Snack verdient: Smoothies, Obstsalat mit Naturjogurt, Käse-Trauben-Spieße und Pumpernickel mit Frischkäse warteten unter einem kleinen Pavillon, dazu ein Wasser oder eine zuckerfreie Schorle.

Mobil im Haus und auf der Straße

Rollatoren können bei älteren sowie gehbehinderten Personen durch die Verbesserung der eigenen Mobilität eine große Unterstützung sein, u.a. auch deshalb, weil die Gehhilfen Sicherheit geben und sich der Wirkungskreis der Nutzer/-innen damit oftmals deutlich vergrößern lässt. Die korrekte Anwendung und Einstellung von Rollatoren ist allerdings nicht ganz trivial und es können Fehler vermieden werden, allerdings nur, wenn bekannt ist wie. Am 9.11.22  gab deshalb Edgar Kast (ehemaliger Polizeibeamter und Verkehrserzieher) im Rahmen einer Schulung einige wichtige Hinweise und Tipps zum praktischen Umgang mit Rollatoren. Circa 35 Senior/-innen waren ins Rannunger Pfarrheim gekommen und ließen sich darüber informieren, was beim Kauf eines Rollators wichtig und für eine korrekte Anwendung zu beachten ist. Der unterhaltsame Teil kam dabei auch nicht zu kurz und alle Teilnehmenden absolvierten am Ende der Veranstaltung einen „Rollator-Führerschein“.

Fit im Alter – fit ins Alter

Mit dem Angebot „fit im Alter – fit ins Alter“ können Senior/-innen in Rannungen etwas für die eigene Gesundheit tun und sich unter Anleitung einer Physiotherapeutin gemeinsam bewegen. Die Kursreihe fand bislang zweimal an jeweils 10 Terminen im Pfarrheim statt und die Nachfrage war jedes Mal erfreulich groß. Besonders hervorzuheben ist, dass neben dem Sport ebenso das soziale Miteinander im Mittelpunkt des Angebots steht und auch diejenigen erreicht werden konnten, die bislang etwas weniger im Gemeindeleben involviert waren.

Kontakt

Projektkoordinatorin KOMBINE

Johanna Waibl
Sieboldstraße 7
97688 Bad Kissingen
Tel.: 0971/7236160
waibl@gesundheitsregion-baederland.de

Gesundheitsregionplus  Bäderland Bayerische Rhön

Moritz Hehn
Sieboldstraße 7
97688 Bad Kissingen
Tel.: 0971/7236190
hehn@gesundheitsregion-baederland.de